»Loitz« – Kormoran 1140

Hausboot im Klassik-Look

Im Falle der originell designten »Loitz« haben wir es mit einem Leihschiff-Klassiker zu tun. Der Stahlverdränger vom Typ Kormoran 1140 zählt zum Fuhrpark des Rechliner Hausboot-Spezialisten Kuhnle-Tours.

Initiator, treibende Kraft und Ideengeber der Kuhnle-Unternehmensgruppe, die gegenwärtig 80 Mitarbeiter beschäftigt, ist Harald Kuhnle (57). Der aus Baden-Württemberg stammende Diplom-Ingenieur begann vor 33 Jahren mit der kommerziellen Vermarktung von Bootsferien und war einer der ersten, der die im Dornröschenschlaf liegenden Binnengewässer in der früheren DDR als nahe gelegenes Traumrevier für den Charterboot-Skipper entdeckte. Im April 1991 eröffnete Kuhnle-Tours in Waren an der Müritz seine erste Hausboot-Basis in den neuen Bundesländern. Weitere Stützpunkte in Ostdeutschland, in Frankreich, Polen und in den Niederlanden sollten folgen. Mit einer imposanten Flottenstärke von 130 Booten und Yachten, die sich nun auf dreizehn Standorte verteilen, ist die Kuhnle-Tours GmbH breit aufgestellt. Wie dem professionell gestalteten und sehr informativen Internet-Auftritt zu entnehmen ist, reicht das Portfolio vom Tretboot mit Baderutsche bis zum komfortablen Linssen-Kreuzer. Als Eckpfeiler im Kuhnle-Repertoire gilt die 1992 eingeführte Kormoran-Baureihe. Diese besteht aktuell aus vier Modellen in Längen von 9,40 bis 15,00 Meter. Die überaus geräumigen Wasserfahrzeuge mit kerzengeradem Bugsteven, kantigen Decksaufbauten und mindestens 1,95 m Stehhöhe im gesamten Wohnbereich werden seit 1998 in der Kuhnle-eigenen Werft im mecklenburgischen Rechlin produziert. Vom Stapel liefen bisher 68 Einheiten, von denen die meisten dem Charterbetrieb zugeführt, einige aber auch an private Eigner ausgeliefert wurden. Die im typischen Beige-Blau lackierten Kormorane, die klassischen Binnenschiffbau verkörpern und zugleich maritime Gemütlichkeit ausstrahlen, sind stilistisch unverwechselbar. Und irgendwie scheinen sie immer präsent zu sein: Vielen Bootsfahrern wird die ebenso markante wie nostalgisch anmutende Silhouette bekannt vorkommen. Zudem gibt es wohl kaum einen Fernsehfilm über Mecklenburg-Vorpommern, in dem nicht unvermittelt und dabei äußerst werbewirksam eine Kormoran durchs Bild tuckert.

Während eines einwöchigen Chartertörns mit Start und Ziel in der alten Hansestadt Stralsund (die Reportage erschien in der März-Ausgabe von SKIPPER) waren wir mit der in der Saison 2002 erstgewasserten »Loitz« unterwegs. Die 11,40 x 3,90 m messende Kormoran 1140 kommt auf 2,75 m Durchfahrtshöhe, der Tiefgang wird mit lediglich 75 cm angegeben. Demnach eignet sich der laut CE-Norm C für acht Personen zugelassene Knickspanter mit seiner strömungsoptimierten Rumpfkonstruktion für fast alle schiffbaren europäischen Gewässer. Im Vergleich mit anderen Charterobjekten ähnlicher Größe weist die 1140er als erklärtes Lieblingskind der Kuhnle-Klientel diverse Besonderheiten auf. Die Bedienung des Bootes kann sowohl vom Innen- als auch vom Außensteuerstand erfolgen. Letzterer befindet sich auf dem riesigen Open-Air-Deck, das mit einer umlaufenden Reling sowie einem Satz wetterfester Plastik-Gartenstühle aufwartet. Der erhöhte, durch beidseitig vorhandene Schiebetüren zugängliche Deckssalon präsentiert sich rundum verglast und daher hell und luftig. Die im rechten Winkel angeordnete Sitzgruppe, der zwei ergänzende Hocker gut zu Gesicht stünden, lässt sich in eine Bedarfsdoppelkoje verwandeln. Keine Ideallösung ist unseres Erachtens der frei stehende, sehr schwere und daher nur mit Mühe verschiebbare Rudersitz. Beiden Kabinen wurde eine Nasszelle angegliedert. Die gleichwertig gestalteten Räume im Vor- und Achterschiff beherbergen jeweils drei wirklich große Kojen, obendrein steht Stauvolumen en masse zur Verfügung. Positiv zu bewerten ist die komplett bestückte Pantryzeile im steuerbordseitigen Flurbereich, der nach achtern hin von einer Hecktür begrenzt wird. Dahinter befindet sich die mit rutschhemmender Bodenblech-Struktur versehene Badeplattform, deren nutzbare Fläche gigantische 242 x 122 cm misst.

 

Den ganzen Artikel lesen Sie in SKIPPER 06/2014
Text & Fotos: Peter Marienfeld

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